Warzenente

Herkunft:

Südamerika, bereits Anfang des 16. Jahrhunderts dort domestiziert vorgefunden (aus Cairina moschata (Moschusente) hervorgegangen) und bald darauf nach Europa gebracht.

Gesamteindruck:

Artgemäß von Hausenten verschieden. Der Erpel ist bedeutend größer als die Ente und hat keine Schwanzlocke. Das Gesicht beider Geschlechter ist nackt und mit einer Stirnwarze in harmonischer Größe geziert.

Rassemerkmale:

Rumpf: langgestreckt; waagerecht getragen; sehr breit; aber weniger tief; Unterlinie glatt.
Rücken: sehr breit; schwach gewölbt; fast waagerecht.
Brust: breit; gut gewölbt; etwas angehoben getragen; glatt.
Bauch: leicht gewölbt; glatt.
Kopf: ziemlich groß mit gewölbtem Scheitel, aber flacher Stirn; die Scheitelfedern verlängert und sträubbar, beim Erpel im Scheitel wellig.
Gesicht: vom Schnabel bis zum Stirnansatz und seitlich vom Schnabel bis einschließlich kurzem Zügelstreif hinter dem Auge nackt; möglichst glatt mit flacher Warzenbildung. Stirnwarze muss bei beiden Geschlechtern vorhanden sein. Beim Erpel zungenförmig aufgelegt, nicht zu flach, bis zu den Nasenlöchern reichend, vorn nicht über die Nasenlöcher hinausragend; schmaler als der Schnabel. Bei der Ente das gleiche Gebilde wie beim Erpel, nur entsprechend kleiner, bis zur Form eines flachen Siruptropfens. Farbe siehe Farbenschläge.
Schnabel: mittellang; mit leicht eingebogenem First; nach vorn etwas schmaler zulaufend und mit hakigem Nagel. Farbe siehe Farbenschläge.
Augen: fast in der Mitte des Kopfes liegend; ziemlich groß. Farbe siehe Farbenschläge.
Hals: sehr kräftig; mit leicht S-förmiger Biegung; beim Erpel lang; bei der Ente erheblich kürzer; Oberhalsfedern verlängert.
Flügel: lang; bis zur Mitte des Schwanzes reichend; hoch getragen; mit sehr breiten Armschwingen.
Schwanz: lang; breit und möglichst flach; am Ende abgerundet; steiffedrig; etwa waagerecht getragen.
Schenkel: vom Gefieder verdeckt.
Läufe: mittellang; starkknochig; die Schwimmhäute etwas ausgerundet. Krallen gekrümmt und spitz. Farbe siehe Farbenschläge.
Gefieder: außer Kopf und Oberhals straff; fest anliegend.

Grobe Fehler Rassemerkmale:

Ungenügende Körpergröße; Kiel- oder Bauchwammenbildung; glatter Kopf ohne verlängerte Federn; grobwarzige Gesichtsfläche; zu nackte oder warzige Kehle; fehlende Stirnwarze; Federn in der nackten Gesichtsfläche.

Farbenschläge:

Hauptfarbe tiefes Schwarz, auf dem Rücken reich metallgrün schimmernd, auf den Schwingen ins Stahlblaue übergehend. Unterseite matter Glanz, mehr ins Purpur-braune gehend. Große Flügeldeckfedern größtenteils weiß, was sich mit dem Alter ausdehnt, bei Jungtieren nur wenige weiße Federn, teils von außen kaum sichtbar. Etwas Weiß im Kopf- und Hinterhalsgefieder bei älteren Tieren gestattet. Gesichtsfarbe rot, Schwarzeinlagerungen gestattet, welche sich mit zunehmendem Alter ausdehnen können. Augenfarbe hellbraun; Schnabelfarbe am Grunde schwarzgrau, vorn in grau bis fleischfarbig übergehend, mit teils hellem Sattelfleck; Bohne dunkel; Lauffarbe schwarz; Zehenfarbe heller.

Grobe Fehler: Weiße Schwingen; viel Weiß am Kopf.

Farblich dem wildfarbigen Farbenschlag entsprechend, jedoch am Vorderhals und Kropf ein weißer Latz in harmonischer Größe mit regelmäßiger Abgrenzung. Ein kleiner von außen nicht sichtbarer, weißer Kehlfleck ist gestattet. Schnabel- und Lauffarbe wie beim wildfarbigem Farbenschlag.

Grobe Fehler: Weiße Schwingen; viel weiß am Kopf; ein um den Hals herumgehender oder bis zur Kehle reichender Latz.

Möglichst gleichmäßiges, nicht zu dunkles Blau mit oder ohne Saum. Die großen Flügeldeckfedern weiß wie bei den Wildfarbigen. Gesichts-, Augen-, Schnabel-. und Lauffarbe wie bei Wildfarbigen, meist etwas aufgehellt.

Grobe Fehler: Weiße Schwingen; viel Weiß am Kopf.

Möglichst gleichmäßiges Perlgrau am ganzen Körper. Die großen Flügeldeckfedern größtenteils weiß, wie bei den Wildfarbigen. Gesichts-, Augen-, Schnabel- und Lauffarbe wie bei Wildfarbigen, meist etwas aufgehellt.

Grobe Fehler: Weiße Schwingen; viel Weiß am Kopf.

Möglichst gleichmäßig sattes Braun mit kupferartigem Glanz. Die gleichen Abzeichen wie bei den Wildfarbigen. Gesichtsfarbe rot angestrebt, Schwarzeinlagerungen gestattet, welche sich mit zunehmendem Alter ausdehnen können. Augenfarbe hellbraun; Schnabelfarbe fleischfarbig bis rot; Bohne dunkel; Lauffarbe und Zehenfarbe dunkelbraun mit helleren Flecken.

Grobe Fehler: Weiße Schwingen; viel Weiß am Kopf.

Sattes, glanzreiches Schwarz. Gesichtfarbe überwiegend schwarz, geringe rote Einlagerungen gestattet. Augenfarbe hellbraun. Schnabel-, Lauf- und Zehenfarbe schwarz angestrebt.

Grobe Fehler: Matte Gefiederfarbe; weiße Federn.

Rein weiß. Gesichtsfarbe rot, vollkommen fleckenfrei; Augenfarbe hell bis blaugrau; Schnabelfarbe hell bis rötlich fleischfarbig; Lauf-und Zehenfarbe satt gelb.

Grobe Fehler: Andersfarbige Federn; unreine Schnabel-, Warzen- und Lauffarbe.

Gleichmäßiges, intensives, nicht zu dunkles, Blau mit oder ohne Saum. Gesichtfarbe überwiegend schwarz, geringe rote Einlagerungen gestattet.
Augenfarbe hellbraun. Schnabelfarbe am Grunde schwarzgrau, vorne in grau bis fleischfarbig übergehend mit teils hellem Sattelfleck. Lauf- und Zehenfarbe fast schwarz angestrebt.

Grobe Fehler: Stark ungleichmäßige Gefie-derfarbe; weiße Federn.

In Schwarz, Blau mit oder ohne dunklem Saum, Perlgrau und Braun. Auf weißer Grundfarbe gut begrenzte, in sich reine Farbfelder auf Kopf, Schultern, Rücken, Flanken und Schwanz. Die seitliche Begrenzungslinie des farbigen Oberkopfes beginnt an der Schnabelwurzel und zieht sich oberhalb des nackten Gesichtsfeldes bis zum Zügelstreif hinter dem Auge zum Nacken, maximal bis zum eingeschnürten Oberhalsabsatz. Ein weißer Streifen oberhalb des nackten Gesichtsfeldes ist kein Fehler. Bei Blauschecken ist die Oberkopffarbe schwarzblau. Bezüglich der Begrenzungslinie der Kopfzeichnung sind bei diesem Farbenschlag keine hohen Ansprüche zu stellen. Rücken und Oberschwanzzeichnung bilden geschlossene Farbfelder ohne störende Weißeinlagerungen. Die Flankenzeichnung beginnt etwa über oder hinter den Läufen und zieht sich mehr oder weniger breit zum farbigen Rücken und Schwanz. Weißes After-und Unterschwanzgefieder (Keil) angestrebt.
Gesichtsfarbe rot, mit Schwarzeinlagerungen gestattet, welche sich mit zunehmendem Alter ausdehnen können. Augen-, Schnabel- und Lauffarbe richten sich nach der Verteilung der farbigen Gefiederpartien und sind von untergeordneter Bedeutung. Schnabelbohne dunkel bei Schwarzschecken, hell oder dunkel bei Blau-, Perlgrau- und Braunschecken.

Grobe Fehler: Stark melierte Oberkopf-farbe; unregelmäßige und zu grobe Herzzeichnung; weiße Hauptschwanzfedern; störendes Weiß in farbigen Feldern.
Als Fehlfarben sind wildfarbige Tiere auszuschließen, die nur weiß meliert oder gesprenkelt sind, sowie weiße Tiere mit nur kleinen farbigen Flecken.

Gewichte: Erpel 5 kg, Ente 3 kg

Bruteier-Mindestgewicht: 70 g.

Schalenfarbe der Eier: Weiß, zuweilen mit leicht gelblichem Schimmer.

Ringgrößen: Erpel 22, Ente 18.

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