2003 – Orpingtonente

Die Orpingtonenten

Es liegt in der Natur des Tieres Mensch alles zu verbessern und nach seinen Wünschen zu vervollkommnen. Dieses Bestreben hatte wohl auch William Cook bei der Erzüchtung der Orpingtonenten. Er war ein zu seiner Zeit bekannter englischer Geflügelhändler und hatte bereits das große Orpingtonhuhn erzüchtet. Die Namensfindung wurde durch seinen Wohnsitz – Orpingtonhouse in Kent gelegen erleichtert. Wer die Möglichkeit hat in alter Literatur zu blättern wird feststellen, dass meist kurz vor 1900 als Entstehungsphase der Rasse angenommen wird. Ich denke eher an nach 1900, denn Cook erwähnt in seinem 1894 erschienen Buch „Ducks and how to make them pay“ mit keiner Silbe die neue Rasse. Vielmehr verwies er auf zahlreiche Paarungen anderer Rassen und Farbenschläge. Hätte er als cleverer Geschäftsmann nicht schon zu dieser Zeit kräftig die Werbetrommel gedreht oder wollte er nur stillen Kämmerlein seine Orpington erschaffen? Wir werden dies und die Zusammenstellung der Ausgangsrassen nie erfahren. William Cook hat darüber zum einen sehr wenig und zum anderen immer wieder sehr widersprüchliche Angaben gemacht. Wir erkennen das er das Ganze drum und dran in einen Mantel des Schweigens hüllte, ob Absicht oder nicht, ich find es einfach schade. Soweit bekannt fanden Lauf-, Rouen- und Aylesburyenten Verwendung. Dann folgten Cayuga- und schließlich noch khakifarbige Campbellenten. Anderswo werden bereits gelbe Landenten aus Ausgangstiere genannt. Bei diesem Rassesammelsurium lässt sich bestenfalls eine Kombinationszüchtung aus den einzelnen Rassen erstellen. Chris und Mike Ashton schreiben in ihrem 2001 erschienen Buch „The domestic Duck“ …die Orpingtons sind einfach das Resultat von Experimenten zur Erzüchtung einer Super-Ente. Sicherlich wollte Cook eine Zwie-Ente schaffen die sich sowohl als gute Legerin als auch durch einen ansehnlichen und gewichtigen Schlachtkörper auszeichnet. Ich möchte keines- falls irgendwelche englischen Grundmanifeste über den Züchter William Cook erschüttern, aber es besteht durchaus die Möglichkeit, dass er „nur“ die bereits existenten gelben schwedischen Enten verbesserte ( W. Powell-Owen 1918 ist ähnlicher Meinung). Dem schwedischen Architekt Mans Eriksson war es gelungen, gelbe Enten in der Größenordnung unserer Pommernenten zu züchten. Jetzt wäre es doch denkbar dass Cook diese mit Lauf- und Campbellenten in ihrer Legetätigkeit verbesserte. Es wird sich letztendlich nicht mehr klären lassen.

Die erste Veröffentlichung über die Rasse erfolgte am 19.Jan.1900 im englischen Fachorgan Feathered World. Es folgte der erste Standard aufgestellt vom Präsidenten des Orpington Duck-Club A.C. Gilbert aus Willington, Kent am 1.Mai 1908 ebenfalls im gleichen Blatt. In wenig abgeänderter Form wurde dieser 1910 vom Poultry Club offiziell übernommen und 1922 durch den Blauen Farbenschlag ergänzt. Heute sind übrigens nur noch die buff – gelben standardisiert. Zahlreiche Autoren berichten uns über ebenso zahlreiche Farbenschläge der Orpington. So gibt van Gink in „De tamme Eenden“ um 1920 erschienen, gelbe, blaue und schokoladenfarbige an. Auch A.Wolf schreibt 1905 von diesen drei Farben, wobei er die Blauen mit weißem Latz beschreibt. Blancke vermerkt 1925 in „Unser Hausgeflügel“ ausdrücklich gelbe und blaue ohne Latz. Dies wird von Ökonomierat Dr. R. Ulrich in „Haus u. Nutzgeflügel“ 1918 erschienen bestätigt. W. H. Cook der Sohn des Erzüchters schreibt 1926 von Blauen Orpington mit Latz die oft mit den Schweden Enten verwechselt würden. Er verweist auf schwarze ebenfalls mit Latz und schokoladenfarbige mit einem kleineren Latz auf der Brust. Alle seien vorzügliche Leger und hätten vortreffliche Fleischqualität.

Die ersten Orpingtonenten kamen in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts nach Deutschland und fanden rasche Verbreitung. Sie hatten neben den Lauf- und Campbellenten ihren festen Stellenwert als gute Legeenten. H. Friese erwähnt sie mit einer Legeleistung von 121 Eiern/Jahr in „Legeenten und Mastenenten“ 1930 erschienen. In England sollen es Enten beim Wettlegen auf bis zu 180 Eier gebracht haben. Heute wird die Eizahl mit 80-100 Stück angegeben. Mich wundert ́s, dass Frau E. von Quast Beetz aus dem Havelland in ihrer Bro- schüre „Gewinnbringende Legeentenzucht“ von 1928 die Orpingtonenten völlig unerwähnt ließ. Blaue, schwarze, schokoladenfarbige und sogar weiße mit einer Legeleistung von 150 Eiern beschreibt Frau von Treuenfels in „Praktische Entenzucht und Haltung“ ca. 1930 er- schienen.

Als 1936 die „Verordnung über Enteneier“ in Kraft gesetzt wurde, kam ein schnelles Aus für unsere Legerassen. Mehrere Fälle von Salmonellenbefall hatten diesen Vorgang in s Rollen gebracht. Eine 1954 in der DDR erlassene „Anordnung über Enteneier“ verbot es Enteneier zu Konsumzwecken abzugeben. Aus damaliger Sicht möchten diese Verordnungen sinn- voll gewesen sein, aber über ihren heutigen Bestand sollten auch die Behörden einmal nach- denken. In unseren Nachbarländern gibt es genügend Beispiele über gut funktionierende Legebetriebe für Enten.

Kommen wir zum Ist-Stand in Sachen Orpingtonenten. Heute sprechen wir ganz selbstverständlich von „Ledergelb“ als Farbbezeichnung. Standardkonform muss es Gelb heißen. In allerfeinsten Tönen präsentieren sich da die Damen dieser Rasse. Da liegt so eine Art „Verwöhnaroma“ über den Käfigen – völlig durchgefärbte Flügelspitzen, satte Decken, Spiegel in feinsten Gelbtönen – da darf man schon einmal ins schwärmen kommen. Diese schlichte Eleganz macht Eindruck, da haben es die „feinen Herren“ schwer zu bestehen. Da- zu später mehr, ich möchte erst einmal bei den Enten bleiben. Wenn ich von gelben Spiegeln spreche ist das eigentlich nicht korrekt, denn eine Spiegelzeichnung gibt es bei den Orpington nicht mehr, sie gilt sogar als Fehler. Besonders blaue Spiegel drücken die Note und können nur durch strikte Selektion ausgemerzt werden. Aufgehellte Außenfahnen an den Schwingen kann durch gezielte, farbstoffreiche Fütterung und schattige Haltung entgegen gewirkt werden. Vermeiden lässt sich dieser natürliche Vorgang nicht, deshalb empfiehlt es sich mehrere Bruten durchzuführen, nur so wird ständig Topqualität in den Käfigen gewähr- leistet. Rassegeflügelzüchter sind keine Winkeladvokaten, und da spielt es auch keine rolle ob das gewünschte Gelb einen Ton heller oder dunkler ist, satt muss es sein. Wer ins helle weißlich Gelbe abdriftet, bereichert den Speiseplan der Züchterfrau ungemein. Jegliche Art von Zeichnung wird hart gestraft, dabei handelt es sich um eine Art der in der Zucht anfallenden Fehlfarben.

Weiße Augenzügel – ein seltener Fehler, gottlob. Es mag verwundern, dass unsere englischen Zuchtfreunde von je her und besonders in den letzten Jahren mehr und mehr damit zu kämpfen haben. Wer mit dem Feuer (Sachsenenten) spielt, der darf sich über Verbrennungen nicht wundern. Muss man eigentlich mit Sachsen-, Streicher- oder Campbellenten laborieren um eine Blutauffrischung vorzunehmen? Ein dickes Nein, es bestehen genügend Zuchten um einen sinnvollen Austausch zu gewährleisten. Getreu dem Motto: man kann ruhig Birnen und Äpfel mischen, ein guter Obstler ist es deshalb noch lange nicht.

Nicht weniger anspruchsvoll, zeigen sich die Herren der Schöpfung. Geschlechtsgebunden sind bei ihnen infolge der stark verdünnten Wildfarbe Kopf, Unterrücken sowie Ober- und Unterschwanz dunkler abgesetzt. Gewünscht wird ein schokoladenbrauner Kopf und Ober- hals bis zum gedachten Halsring der selbstverständlich fehlt. Tritt er trotz allem auf, so kann nur ein schmackhafter Sonntagsbraten Abhilfe schaffen. Taubenblaue Köpfe, wie wir sie von den Sachsen kennen, sind verwerflich. So ein ganz zarter Hauch von Blau findet Akzeptanz. Unterrücken, Oberschwanz, Locken sowie der Keil des Unterschwanz sind ebenfalls schokoladenbraun gefärbt. Das Stoßgefieder am Schwanz setzt hellgelb ab. Es ist darauf zu achten, dass die Farbe vom Unterrücken und besonders am Oberschwanz nicht zu stark ins Blaue abweicht. Sonst werden, da genetisch gekoppelt auch die Spiegel Blau. Diese werden wie bei den Enten gelb verlangt. Etwas größere Toleranz finden helle Außenfahnen bei den Erpeln. Wohlgemerkt etwas, wer weiß blitzen lässt bleibt unten sitzen. Das Bauchgefieder wird bis zum After hin einen Tick heller, mehr nicht! Ein silbriges Perlfeld darf nicht sichtbar werden.

Was es zu verbessern gibt? In den Spitzenzuchten eigentlich gar nichts. Wenn überhaupt nur Schwingen- und Spiegelfarbe. Da möchte ich ein dickes Kompliment loswerden, das ist wirklich schon erste Sahne wie uns da Züchterinnen, Züchter und besonders auch die Jungzüchter ihre Tiere in strahlend, samtig schimmernden ledergelb präsentieren. Da steckt viel Liebe drin, denn ohne die nötige Sorgfalt in Fütterung und Haltung wäre es nicht möglich solche „Perlen“ vorzustellen.

Zum besseren Verständnis über die Zusammensetzung der Mischfarbe Gelb möchte ich einen kleinen Ausflug in die Genetik der Orpingtonenten machen. Definiert wird diese Farbe mit: CC ee GG dd bubu. Lösen wir diese Formel nun auf, so steht CC für die Wildfarbe als Anfangsprodukt, hinzugefügt ist ee für Schwarz und GG für Blau, als Verdünnungsfaktoren kommen dd und bubu (buff – gelb) hinzu. Wir erkennen, das züchten der gelben Farbe ist eine schwierige aber wie in den nächsten Zeilen zu lesen, eine durchaus lösbare Aufgabe. Setzen wir einmal den Erwerb von Bruteiern aus einer namhaften Spitzenzucht voraus. Diese kommen in den Brutapparat, sind befruchtet und sehnsüchtig fiebert man dem Tag des Schlüpfens entgegen. Die Küken erblicken das Licht der Welt und Farbunterschiede werden den geschlechtsgebundenen Merkmalen zugeschrieben. Die Zeit vergeht, es sprießen die ersten Federn und spätestens jetzt folgt ein erboster Griff zum Telefon. Aha, ach so ist das, na dann bin ich ja beruhigt. So oder so ähnlich wird das Gespräch verlaufen. Die Orpington spalten in drei Gruppen auf. Erstere mit einer Zeichnungsanlage wie wir es von khakifarbigen Campbellenten kennen nur eben in Gelb. Als zweite die Verwaschenen ins Weiße spielenden Tiere, wobei es sich hier um die eigentlich reinerbigen handelt. Und zu guter letzt die Ausstellungsfähigen, aber spalterbigen Gelben. Die Quote der „Fehlfarben“ wird mit 50% angegeben, kann aber durch gezielte Selektion auf rund ein Drittel zurückgeschraubt werden. Züchter der blauen Gimbsheimer, auch hier handelt es sich um eine Mischfarbe, können die- se Ergebnisse bestätigen. Wer sich längere Zeit mit der Rasse beschäftigt weiß, dass die dun- kelwildfarbigen auch dunkle Läufe haben, dies erleichtert die Auswahl ungemein. Schwieriger wird es da mit den reinerbig gelben, deren Kükenflaum ist fast so wie wir es von den Pekingenten kennen, also gelb.

Ergo, liegen die Ausstellungstiere genau in der Mitte. Man sollte im ersten Jahr sehr behutsam mit der Auslese verfahren. Ein schneller Fehlgriff bringt alles aus dem Gefüge. Also nicht gleich alle Fehlfarben ausmerzen, einige werden noch für den späteren Zuchtstamm benötigt. Es empfiehlt sich die drei o.g. Gruppen zu kennzeichnen um späteren Verwechslungen vorzubeugen. Die Enten der spalt- und reinerbigen lassen sich später nur schwer aus einander halten. Besser ist es da mit den dunkel-gelben, diese zeigen bekanntlich Zeichnung. Die Erpel der reinerbigen sind im Kopf, Spiegel und Schwanz hell Taubenblau. Leicht er- kennbar die Erpel der dunkel-gelben, ihre Köpfe sind fast schwarz mit grünem Glanz, eben- so Unterrücken und Bürzel samt Locken. Zweifelsohne wird da schon einmal als Notlösung die eine oder andere Fehlfarbe mit ins Rennen geschickt.

Hört sich alles unheimlich kompliziert an, wer sich jedoch intensiv mit der Rasse beschäftigt wird schnell zu den gewünschten Erfolgen kommen. Ich möchte um den Einstieg zu erleichtern noch ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern. Es gibt drei Möglichkeiten die Tiere zu verpaaren. Ledergelbe x Ledergelbe ergibt eine Erfolgsrate von 50%. Gefolgt von Leder- gelben x Gelb-Dunkelwildfarbigen oder Ledergelben x reinerbigen, auch hier liegt die Trefferquote ähnlich. Die besten Aussichten bietet Gelb-Dunkelwildfarbig x reinerbig Gelben, dabei spielt das Geschlecht eine untergeordnete Rolle. Züchter geben hier bis zu 80% aus- stellungsfähige Tiere an. All diese Faustformeln ersetzen keineswegs die persönlich gemachten Erfahrungen, sondern sollen dem Neueinsteiger den Start mit Orpingtonenten vereinfachen.

All diese Feinheiten in Sache Farbe dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Form immer im Vordergrund der Bewertung steht. Orpingtonenten sind agil, gehören zu den mittel- schweren Rassen und erfreuen den Züchter durch ihr flinkes zutrauliches Wesen. Sie finden sich mit einem Gewicht von 3kg (Erpel9 und 2,5kg (Ente) zwischen Gimbsheimer Enten und Pommernenten in bester Gesellschaft. Ich möchte die Dramatik gar nicht überbewerten, aber es hapert öfters an der Form als an der Farbe. Was machen eigentlich diese „Mini- Orpington“ im Käfig? Da fehlt ein gutes Pfund. Nicht minder störend fallen Tiere mit ungepflegtem Gefiederzustand auf. Mit Verlaub, das ist keine Werbung für unsere Sache, sondern Geldverschwendung.

Ofenrohrform und Orpingtonenten das gehört doch einfach zusammen. Der walzenförmige Körper wird deutlich über der waagrechten getragen. Es sollten ca. 2/3 des Körpers vor den Läufen platziert sein. Ein fast gerader Rücken bildet das Gegenstück zur glatten Unterlinie. Die Seiten rund, das Ganze walzenförmig, kräftig veranlagt. Brust und Bauch voll und rund ohne Ecken und Kanten. Schleppende Hinterteile entwerten. Für eine Zwierasse mit geforderter Legetätigkeit gehört eine gewisse Akzeptanz für ein gut ausgebildetes Legeorgan. Alles zu seiner Zeit, bei Junggeflügelschauen muss man schon noch glatt erscheinen. Die nötige Toleranz kommt mit den späten Schauterminen.

Der Kopf ist länglich und schmal ohne hervortretende Backen mit flacher Stirn, in der Kehle fein geschnitten mit gleichmäßigem Verlauf. Der Hals soll nicht zu lang sein, im Ansatz leicht gebogen. Manche wirken schon dünn und röhrig. Er muss ein seiner Proportion zum gesamten Habitus passen. Mittellang wird der Schnabel angestrebt, orangefarbig mit dunkler Bohne in beiden Geschlechtern. Den Erpeln wird eine leichte Grüntönung, den Enten gleichermaßen eine leichte Brauntönung zugestanden. Schwarze Bohnen wirken unschön und lassen auf einen Kameraden aus dem Lager der Dunkel-Gelbwildfarbigen schließen. In der Legeperiode wechseln die Enten mehrmals die Schnabelfarbe von schmutzig fleischfarbig bis bleifarbig. Wohlgemerkt, erst mit Beginn der Legephase ist diese Farbe gestattet, sonst gilt sie als Fehler.

Fest und Kompakt liegen die Flügel am Körper an. Scherig kreuzen dürfen sie nicht. Unbedeckter Unterrücken steht schon einmal auf der Karte und sollte in der Zucht beachtetet wer- den. Der Schwanz wird gut geschlossen im geraden Verlauf zur Rückenlinie getragen. An- ziehen und Durchdrücken – beides stört! Die Schenkel stecken im Weichengefieder und treten kaum hervor, so dass die mittellangen Läufe erst ab dem Fersengelenk sichtbar werden. Die Lauffarbe ist orangerot, für beide Geschlechter. Ebenso bleibt die Ringgröße 16 für bei- de gleich. Neben bei bemerkt, schrieb Dürigen 1925 in seinem „Handbuch der Geflügelzucht“ …die Beine von schwärzlicher Färbung bei jungen Tieren dunkelblaugrün. Ein fataler Irrtum, wohl nicht nur aus heutiger Sicht.

Es empfiehlt sich ein schattiger Auslauf, denn wie alle verdünnten Farben, neigt das Gelb der Orpingtonenten dazu in der Sonne rasch auszubleichen. Ausreichende Bademöglichkei- ten gehören zum Handwerkszeug eines Wassergeflügelzüchters. Das muss kein großer Teich sein, eine Duschwanne ist völlig ausreichend. Es kommt nicht auf die Wasserquantität sondern auf die Wasserqualität an mit der das Behältnis gefüllt ist. Gereinigt wird dann je nach Verschmutzungsgrad, jedoch spätestens alle drei Tage. Trinkwasser wird immer frisch zur Verfügung gestellt. So können die Jungtiere sicher heranwachsen und ich denke auch für 6-8 erwachsene Tiere reicht eine solche Wanne völlig aus. Mit den entsprechenden Futterbeigaben (Mais, Karotten) können die Farbpigmente gefestigt werden, aber jedem muss klar sein, weiße Federn kann man nicht gelb füttern. Körnerfutter unterstützt die Festigkeit des Gefieders. Grünfutter darf nicht fehlen und wird in jeder Form gern angenommen.

Salat und Krautabfälle (kein Rotkohl) werden Rationsweise gefüttert. Eigentlich stellen die Orpingtonenten eher niedrige Ansprüche in Aufzucht und Haltung. Sie sind eine ausgesprochen genügsame Entenrasse. Die kleine Racker sind frohwüchsig und wetterhart. Auch im Halbstaken alter genügen neben den o.g. Leckereien die handelsüblichen Futtermittel. Problemlos können Zuchtstämme in der Größenordnung von 1,4 bis 1,6 Tieren zusammengestellt werden. Naturbrut wird man nur vereinzelt antreffen. Die weißlich-grünen Eier können her- vorragend mit der Maschine bebrütet werden. In der Legeleistungstabelle wird ein Mittel von 80-100 Eier angegeben, die meisten werden mehr legen. Obwohl sich inzwischen ihre Situation von der einstigen Wirtschaftsrasse hin zu einer reinen Zier- und Ausstellungsrasse gewandelt hat.

Ich hoffe diese Zeilen begeistern viele neue Züchter für das von William Cook als Super- Ente geschaffene „Erfolgsmodell“ Orpingtonenten.

Paul-Erwin Oswald

Paul-Erwin Oswald

Über den Author: Erzüchter der Altrheiner Elsterenten, Author zahlreicher Fachartikel zur Geflügelzucht und seit dem Jahr 2007 Vorsitzender vom Sonderverein der Entenzüchter Deutschlands e.V.

Zudem präsentiert er in seinem Gimbsheimer Entenmuseum Gemälde, Porzellanfiguren, Bücher, Zeitungen, Briefmarken und vieles mehr über die Entenzucht und somit auch einen großen Fundus für und vom Sonderverein der Entenzüchter.

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